5 Gründe, warum Machbarkeitsstudien sinnvoll sind

Wenn eine Organisation plant, besonders viel Kapital über eine Kampagne einzuwerben, so steht am Anfang immer eine Machbarkeitsstudie. Sie ist das Herzstück einer Kapital-Kampagne. Die Studie erhebt die Meinung von Externen zur Kampagne und zu den vorgeschlagenen Finanzzielen. Es werden Stakeholder der Organisation befragt, die der Organisation nahestehen, als mögliche Spender gelten und gut vernetzt sind.

Machbarkeitsstudien werden meist von Beratungsunternehmen durchgeführt, die eine professionelle Distanz gewährleisten können: erstens, weil jemand aus der Organisation oder womöglich aus dem Kampagnenteam selbst die Kampagne nicht objektiv genug beurteilen könnte und zweitens, weil auch die Interviewten freier und offener antworten können, wenn die Fragen von einer "neutralen" Instanz gestellt werden. Auch sollten Sie für die Studie nicht die Agentur beauftragen, die die Kampagne begleiten oder durchführen wird – Interessenskonflikte wären vorprogrammiert.

Welche Gründe sprechen für die Durchführung einer Machbarkeitsstudie?

 

  • Die Studie bietet Ihnen die Gelegenheit zu erfahren, wie Multiplikatoren und potenzielle Spender Ihre Organisation und die Kampagnenziele wahrnehmen.
  •  Sie können ermitteln, ob die Befragten Ihre Kampagne überhaupt verstehen. Teilen die Befragten z. B. Ihre Sichtweise, dass die Erhöhung des Stiftungskapitals sinnvoll ist? Halten sie den Finanzbedarf für realistisch?
  • Durch eine Machbarkeitsstudie bekommen Sie ein Gespür dafür, wie viel Geld potenzielle Spender zu geben bereit wären, wie viele Spender Sie demnach  ansprechen müssen und in welchem Zeitraum das zu realisieren ist.
  • Schon mit der Machbarkeitsstudie entzünden Sie bei den Befragten ein Feuer: Potenzielle Spender sind geschmeichelt, für eine Machbarkeitsstudie interviewt zu werden. Sie werden ermutigt, tatsächlich über eine Spenden in den  Kapitalstock nachzudenken.
  • Schließlich wirft bereits die Durchführung der Machbarkeitsstudie ein Licht auf Ihre Ressourcen für die tatsächliche Kapital-Kampagne: Reicht Ihr Budget aus, um die Kampagne durchzuführen? Haben Sie genug Personal und Freiwillige? Steht die Infrastruktur? Können Sie die Kommunikationswege bedienen?

Aus den Interviews wird das Beratungsunternehmen einen anonymisierten Bericht erstellen und Ihnen eine der drei folgenden Vorgehensweisen empfehlen:

  • Ihre Kampagnenplanung ist in Ordnung. Sie können mit den avisierten potenziellen Spendern wahrscheinlich genug Kapital aufbringen und somit mit der Kampagne beginnen.
  • Die Studie hat gezeigt, dass Ihre potenziellen Spender nicht bereit sind, in der von Ihnen vorgeschlagenen Höhe Kapital zu spenden. Grundsätzlich besteht aber die Bereitschaft, Ihr Stiftungsvorhaben zu unterstützen. Sie müssen sich nun entscheiden, ob Sie die Kampagne auf einem niedrigeren Niveau starten wollen.
  • Die Studie zeigt, dass es sinnvoller wäre, die Kampagne aufzuschieben, bis die Organisation bestimmte, für die Kapitalstock-Spender wichtige Voraussetzungen erfüllt hat. Bedenken Sie: Nach der Machbarkeitsstudie zu stoppen ist viel besser, als mit der Kapital-Kampagne zu scheitern. Nutzen Sie den Aufschub als Chance, um die Interviewten enger an Ihre Organisation zu binden, sie vielleicht sogar in den Prozess der Stiftungsgründung zu involvieren, damit sie beim nächsten Anlauf als begeisterte Fürsprecher der Stiftungsidee auftreten.

Fazit:

Mit einer professionell durchgeführten Machbarkeitsstudie können Sie das weitere Vorgehen planen und das Risiko von Fehlinvestionen vermeiden.

Dr. Kai Fischer

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