5 Fragen an ... Bernd Baginski, PIN Direkt
Herr Baginski, unsere Studie zeigt: Private Postdienstleister gelten als gute Alternative zur gelben Post für regionale Organisationen, die Post im näheren Umkreis zur Verfügung stellen wollen. Wie stellt die PIN Direkt eine bundesweite Verteilung der Post sicher?
Bernd Baginski: Wir haben zwar unseren Sitz, und unsere eigene Zustellung, in Berlin, können aber für alle übrigen Haushalte auf ein bewährtes Netz von Partnern und Dienstleistern zurückgreifen. Die übrigen privaten Postdienstleister erreichen wir über das bundesweite Netzwerk MailAlliance, an dem wir auch beteiligt sind. Und für das Drittel der Haushalte in Gebieten ohne Private nutzen wir die Deutsche Post als Zustellpartner. Damit kommen wir von Flensburg bis Garmisch und Aachen bis Cottbus in jeden Briefkasten.
Immer wieder wurde in unserer Studie darüber geklagt, dass die Qualität der Zustellung bei den Privaten schlechter sei. Wie stellen Sie die Qualität sicher, die für Fundraiser*innen zu den wichtigsten Kriterien bei der Wahl der Postdienstleister gehört?
Ich glaube, dass es hier leider noch Vorbehalte gegenüber den Privaten gibt, die auf einzelnen Vorfällen aus der Vergangenheit beruhen. In einer aktuellen Studie des Handelsblatts liegen wir bei der Benotung der Postdienstleister gleichauf mit der Deutschen Post.
Aber was machen wir konkret zur Qualitätssicherung? Den Anfang macht eine Logistik zwischen Kunde/Druckerei und Zusteller, die maßgeschneidert dafür sorgt, dass die Zustelltermine eingehalten werden können. Wir setzen nur private Zusteller ein, die auf dem gleichen Niveau wie wir in Berlin Ihre Zustellprozesse im Griff und ihre Qualifikation durch langjährige Zustelltätigkeit für die lokalen Ämter, Banken und Versicherungen unter Beweis gestellt haben. Zusätzlich monitoren wir die Leistung unserer Zustellpartner durch kontinuierlich erhobene Qualitätskennziffern.
Worin sehen Sie die besonderen Stärken der privaten Dienstleister?
Da würde ich als erstes unsere Kundennähe nennen und unsere Möglichkeiten, individueller auf die Wünsche unserer Kunden*innen einzugehen. Denn an dieser Stelle können wir unseren Vorteil einer kleineren, flexibleren Struktur voll ausspielen: Für uns haben auch vermeintliche kleine oder mittlere Kunden einen hohen Stellenwert. Und diese Kundenorientierung wird uns sowohl von den lokalen Kunden*innen als auch denjenigen, die bereits bundesweit mit uns versenden, immer wieder bestätigt.
Aus unseren Strukturen resultiert auch der zweite wichtiges Aspekt, der für uns spricht: Weil wir uns ausschließlich auf das Briefgeschäft konzentrieren und keinen großen Apparat haben, können wir unseren Kostenvorteil in Form geringerer Portopreisen auch unmittelbar weitergeben. Mit uns wird das Budget immer entlastet.
Über 70% der Fundraiser*innen nutzen ausschließlich die Deutsche Post. Hinzu kommt, dass etwa die Hälfte aller Studienteilnehmer*innen keine privaten Dienstleister kennt. Wie wollen Sie dies ändern?
Wir haben jetzt, gemeinsam mit dem Verband erste Schritte getan: Die bereits zitierte Studie unterstützt, Präsenz auf dem Kongress gezeigt und das Gespräch mit Fundraiser*innen gesucht. Insbesondere diese haben uns ermutigt, diesen Weg noch intensiver fortzusetzen. Wir sehen einen konkreten Bedarf im Bereich Beratung und Aufklärung über die Möglichkeiten der Privaten. Wir werden deshalb alle möglichen Kanäle nutzen, um auch diejenigen zu erreichen, denen wir uns nicht bereits auf dem Kongress vorstellen konnten.
Nennen Sie uns bitte drei Gründe, warum Fundraiser*innen private Postdienstleister wählen sollten.
Weil ihre Post die Empfänger zuverlässig erreicht, und wir darüber hinaus eine intensive Kundenbetreuung mit günstigem Porto kombinieren können.
Vielen Dank für das Interview
Bernd Baginski ist Geschäftsführer der PIN Direkt, einer Tochterfirma der PIN AG. Die PIN Direkt organisiert die Logistik von größeren Aussendungen sowie Verteilung unter den regionalen Partnern.
Dr. Kai Fischer
Sprechen Sie mich gerne an, ich freue mich von Ihnen zu hören!
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